BOKP-Bedürfnisorientierte Kurzzeit-Paartherapie - Lilien Institut Wiesbaden

Viele Wege zum Glück – probieren Sie es aus!

Die Wozu – Frage
Es stimmt nicht, dass manche Leute einfach mehr Glück haben als andere!
Die Glücklicheren gehen nur anders mit den Ereignissen um. Sie sagen zum
Beispiel nicht „Warum?“ sondern „Wozu?“ Die Menschen, die leichter
leben haben genau so viel Pech wie andere und erleiden die gleiche
Anzahl Schicksalsschläge. Aber sie hadern nicht lange: Warum passiert
mir das? Warum muss das sein? Sondern sie fragen: Wozu ist das gut? Wie
kann ich das Problem lösen? Was kann ich tun? Welche Möglich­keiten gibt
es? Mit anderen Worten: Sie denken nicht problemorientiert, sondern
lösungsorientiert.“

Der Arbeitskick
Glück entdeckten die Forscher nicht bei Faulenzern, sondern bei engagierten
Arbeitern. Konzentrierte Aktivität mobilisiert das körpereigene
Glückshormon Serotonin. Vorausgesetzt, die Aktivität entspricht der
eigenen Begabung. Leider unterschätzen die meisten Menschen ihre eigenen
Begabungen. Finden kann man seine Talente nur durch Experimentieren,
durch das Ausprobieren neuer Anforderungen. Also durch Arbeit. Nichts
ist so trügerisch wie die Schlaraffenland-Lüge. Unterforderung macht
unglücklich!“

Die Fitness-Komponente
Glückliche Stubenhocker sind die Ausnahme. Fitness ist der Schlüssel zum Glück:
„Niedergeschlagenheit, Leeregefühl und Konzentrationsstörungen werden
durch Bewegung beiseite gefegt. Erstens aktivieren Ausdauersportarten
und körpereigene Endorphine werden ausgeschüttet. Zweitens sorgt die
erhöhte Sauerstoffzufuhr für eine bessere Ausnutzung der
Gehirnkapazität. Drittens werden beim Schwitzen Depression fördernde
Substanzen ausgeschieden. Und schließlich stärkt das Fitnessgefühl das
Selbstbewusstsein.“

Das Klärungs-Programm
Klärung (engl.: Clearing) bedeutet „Klarheit schaffen“. Forscher fanden unter
glücklichen Leuten so gut wie keine Chaoten. Ordnung – zumindest im
Geist – gehört zum Lebensgefühl der Leichtigkeit! Die Glücklichen fällen
Entscheidungen schneller und eindeutiger, riskieren lieber falsche
Entscheidungen, statt zu zögern und aufzuschieben. Sie erledigen sofort,
was getan werden muss, statt es anzuhäufen. Wer aufräumt und
Liegengebliebenes anpackt, fühlt sich nicht als Opfer, sondern als
Gestalter seines Schicksals. Und das gehört wesentlich zum Glück dazu.

Der Medien-Verzicht
Fröhliche Leute verbringen nicht einmal ein Fünftel so viel Zeit vor dem
Fernseher wie der Durchschnittsbürger. Und sie studieren seltener die
Tages­zeitung. Die psychologische Erklärung: Fernsehen und Tagespresse
erreichen ihre Quoten mit Katastrophen, Morden und schlechten
Nachrichten. Wer darauf verzichtet, hat ein „helleres“ Welt­bild. Die
Begründung des Physiologen Prof. Leo Kaplan: „Fernsehen leert sukzessive
den körpereigenen Speicher des Wohlfühl-Hormons Endorphin. Wer drei
Stunden ferngesehen hat, kann sich unmöglich leicht und fröhlich fühlen –
egal, was er gesehen hat.“

Der Freundschafts-Beitrag
Viele Leute zu kennen bringt gar nichts, denn es kommt auf das Gefühl der
Verbundenheit an. Nur mit einer begrenzten Zahl von Menschen ist es
möglich, Vertrauen, das Gefühl des aufgehobenen Seins und der Geborgenheit
zu pflegen. Alle glücklichen Menschen teilen das Talent zur
Freundschaft. Das bedeutet Regelmäßigkeit, Pflege, Initiative, aber auch
Auswahl. Umgeben Sie sich mit ermutigenden, unterstützenden Leuten, und
reduzieren Sie den Kontakt zu den mies machenden Energieräubern in
Ihrer Umgebung!

Der Motivations-Effekt
Fröhliche Leute können sich selbst motivieren. Gewöhnlich lassen sich Menschen
nur von Freude und Spaß locken. Die glücklicheren Leute nehmen aber auch
Frust, Angst und Ärger als Motivationsschub. Ärger ist für sie eine
Chance zu lernen, da sie wissen, hinter jeder Schwäche steckt eine
Stärke, und wir wachsen an Widerständen. Das bestätigt sogar die
Medizin, denn wer Probleme meidet, schrumpft! Vierzehn Tage reiner
Relaxurlaub senken die geistige Wach­heit und damit die Glücksfähigkeit
um 20 Prozent!

Das Element Dankbarkeit
Glückliche sind dankbarer. Einfach, weil sie glücklich sind? Nein, sie sind
glücklich, weil sie dankbarer sind. Menschen, die mit dem Schicksal
hadern, richten ihre Aufmerksamkeit auf das, was sie unzufrieden macht.
Die Glücklichen hingegen haben einen geübten Blick für erfreuliche
Dinge“. Tun wir es ihnen also nach! „Wer täglich auf­zählt, wofür er
dankbar sein kann, schärft seine Wahrnehmung für die angenehmen Seiten
des Lebens, denkt, fühlt und lebt fröhlicher.“

Der Risiko-Faktor
Überraschenderweise leben Leute leichter, die es sich eben nicht bequem machen. Im
Gegenteil: Sie verlassen sogar immer wieder ihre „Komfortzone“. So wird
der Bereich im Leben genannt, der gewohnt und automatisiert ist, der
sicher scheint, der einen immer wieder bestätigt. Doch Wachstum zum
Glück findet außerhalb der Komfortzone statt. Wer nie scheitert,
entwickelt sich nicht und kann auch nicht glücklich werden, denn er
fürchtet sich vor Unvorhersehbarem. Ihm fehlt die Erfahrung der eigenen
Stärke und Überwindungskraft. Van Gogh erlebte viele Tiefs in seinem
Leben, aber wäre er nicht als Pfarrer gescheitert, hätte die Welt nie
von seiner Begabung als Künstler erfahren.“

Der Akku-Trick
„Die meisten Leute sacken ab, wenn sie erschöpft und frustriert sind. Die
Glücklichen wissen, wie sie ihren Energiespeicher schnell wieder
auffüllen“. Sie nutzen etwas, das die Forscher Akku-Liste nennen. Eine
individuelle Zusammenstellung von Dingen, die Energie bringen. Dazu kann
etwa gehören: Mozart hören, Badewanne, etwas Schönes kaufen, massieren
lassen, Meditieren, jemanden beschenken, Wasser trinken etc. Legen Sie
sich also eine Akku-Liste an. Und zwar schriftlich, damit Sie sie zur
Hand nehmen können, wenn Sie gedanklich im Trüben fischen.“

Der Zeitlosigkeits-Effekt
Glücklichen Leuten rinnt die Zeit nicht davon. Sie leben mehr im Augenblick und
haben die Fähigkeit zur Konzentration. „Wer voll in dem aufgeht, was er
gerade tut, handelt in einer Sphäre der Zeitlosigkeit.“ Zweitens haben
sie eine feinere Körperwahrnehmung. Experten schlagen daher vor, „alle
90 Minuten innezuhalten und dem Atem nachzuspüren, die Haltung zu
überprüfen und in den Körper hineinzuhorchen, um mit sich selbst in
Kontakt zu treten. Wer immer wieder aus den Gedanken zurück in den
Körper gelangt, ist präsent im Augenblick.“

Das Ziel-Programm
Glückliche Menschen haben eine Vision, etwas, für das sie leben und das sie
morgens aus dem Bett springen lässt. Sie setzen sich selbst immer wieder
(langfristige) Ziele, die sich in kleinen Schritten erreichen lassen.
Wir überschätzen meist, was wir in kurzer Frist erreichen können und
unterschätzen, was auf lange Sicht möglich ist. Die Ziele müssen konkret
formuliert sein, und zwar schriftlich, etwa in einem Tagebuch. Und sie
müssen überprüfbar sein. Also nicht: Ich werde mehr für meine Gesundheit
tun. Sondern: Ab 1. Februar jogge ich dreimal die Woche.

Der religiöse Faktor
Es kann nicht geleugnet werden: Religiöse Leute sind glücklicher und
obendrein gesünder, wie Statistiker nachgewiesen haben. Vermutete Gründe
sind, dass der Glaube dem Leben Sinn und uns ein Gefühl des Behütet
seins und der Geborgenheit verleiht – jedenfalls dann, wenn die Religion
keinen Zwang ausübt und keine Schuldgefühle hervorruft. Unabhängig von
der Religion gilt grundsätzlich: Glücklicher und gesünder ist, wer einen
Sinn im Leben sieht, sich an verbindliche Wertvorstellungen hält und
Vertrauen hat.“

(Quelle: FÜR SIE)