Lilien Institut – Paartherapie Wiesbaden

Wie sage ich es meinem Partner? Richtig kommunizieren in der Beziehung

Von Felix Arnet

Gute Kommunikation ist ein wichtiger Grundpfeiler der Beziehung. Doch was ist eigentlich „gute Kommunikation“ und wie lerne ich richtig miteinander zu reden? Paartherapeut Felix Arnet weiß die Antworten.

Im Gespräch bleiben, einander zu hören, verstehen. Das ist vorrangig in langjährigen Partnerschaften gar nicht mehr so einfach. Paartherapeut Felix Arnet weiß: „Ohne eine wertschätzende Kommunikation entferne ich mich von dem anderen. Nur, wer auch mit Worten in Kontakt bleibt, weiß, wie es dem anderen geht.“

Einander zuwenden

Dabei bedeutet Kommunikation in der Partnerschaft nicht, sich abzusprechen, wer wann die Kinder abholt. Richtige Kommunikation heißt:

  • Zeit füreinander nehmen
  • Zuhören
  • Offen sein
  • Interesse zeigen
  • Eigene Wünsche mitteilen

Und dafür braucht es Zeit. „Richtige Kommunikation passiert nicht zwischen Tür und Angel“, sagt Felix Arnet. Er schlägt Paaren vor, sich einmal in der Woche für 45 Minuten über ihre Beziehung, ihre Wünsche und Gefühle auszutauschen. Wichtig dabei: Bleiben Sie wertschätzend und respektvoll und fallen Sie dem anderen nicht ins Wort. „Richtig Zuhören meint nicht, dass Sie eine schnelle Lösung anbieten“, erklärt der Paartherapeut. „Es heißt, dass Sie sich auf das Gesagte einlassen, nachfragen und auch mal schweigen.“

Seien Sie liebevoll zueinander

Laut dem US-amerikanischen Beziehungsforscher John Gottmann bleibt eine Partnerschaft intakt, wenn Paare negative Situationen durch positive ausgleichen. Und zwar im Verhältnis 5:1. Wenn Ihnen also das nächste Mal im Streit ein böses Wort herausrutscht, gleichen Sie das bald durch fünf liebevolle Aussagen oder Gesten wieder aus. Natürlich sollten Sie es ernst meinen.

Damit erst gar kein böses Wort im Streit fällt, rät Felix Arnet: „Halten Sie sich an bewährte Regeln, die einem Konflikt das Persönliche und Aggressive nehmen.“

So streiten Sie in der Partnerschaft richtig:

  • Ich-Botschaften senden: „Ich bin traurig, weil …“
  • Nicht generalisieren: Streichen Sie Worte wie „immer“, „nie“, „nur“, „alles“, „nichts“.
  • Vergangenes ruhen lassen: das erzeugt nur Schuldgefühle
  • Nicht deuten: Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen.
  • Ausreden lassen: Jeder sollte die Gelegenheit haben, sich mitzuteilen.

Und essenziell für den Alltag: Machen Sie sich Komplimente und bedanken Sie sich – auch für Kleinigkeiten. So bleibt mit der richtigen Kommunikation die Partnerschaft intakt.